Häusergschichten
Helga Oostendorp • 9. September 2022
Unser Haus in der Auflegerstraße

Unser Haus in der Auflegerstraße war immer mehr als ein Einfamilienhaus, in ihm haben im Verlauf der Jahrzehnte fünf Generationen nicht nur gewohnt, sondern zusammengewohnt und gearbeitet und den Alltag miteinander geteilt.
Meine Eltern (der Vater Oberpfälzer, die Mutter Schwabingerin) sind direkt nach ihrer Heirat im Jahr 1936 in dieses gerade bezugsfertige Haus gezogen. Der Herr Friedl von nebenan war Maurermeister und hat es mit erbaut. Zum Entsetzen meiner Mutter war es das letzte Haus in der Auflegerstraße, danach kamen nur noch Wiesen und Äcker bis Perlach. Die stolze Schwabingerin musste raus in die Wildnis. Aber Schwabing war schon damals teuer und ihr zukünftiges Haus kostete „nur“ 30.000 Mark, auch nicht wenig zu der Zeit.
Praktischerweise zogen die Eltern meiner Mutter mit ein und belegten fortan die Parterrewohnung unseres Hauses. Als ich dann 1938 zur Welt kam, war die Situation ideal, weil die Großeltern immer mitgeholfen haben und meine Großmutter viel für mich da war.
Der Krieg beendete dann abrupt das weitere Bewohnen des Hauses. In den letzten Kriegstagen zerstörte eine Bombe das Nachbarhaus komplett und pustete durch ihre enorme Druckwelle auch zwei Drittel unseres Hauses weg. Nur das Treppenhaus blieb intakt und ragte einsam in den Himmel. Dank eines Luftschutzkellers im Haus, den mein Vater und Großvater mit dicken Holzbalken abgesichert sowie mit einem Ausstieg ins Freie versehen hatten, kam niemand zu Schaden. Friedls hatten sich in ihr Gartenhäuschen geflüchtet, das ihnen nach dem Krieg als Heimstatt diente. Meine Mutter und ich waren schon Wochen zuvor zu einer Tante in die Oberpfalz verschickt worden. Trotz des Schocks stieg mein Vater geistesgegenwärtig die Treppe hoch und zog das Klavier, das halb im Freien hing, auf die verbliebenen sicheren Wohngrund. Es steht heute bei meinem Sohn und seiner Familie.
Unglaublich zielstrebig begann mein Vater mit Hilfe eines Nachbarn, einem Bauunternehmer, den Wiederaufbau des Hauses. Nach Material fragte man nicht lang, sondern nahm das, was sich in diesen Zeiten beschaffen ließ. Jedenfalls konnte die Familie 1946 ins noch feuchte und recht ungemütliche Haus wiedereinziehen.
Sparsame Zeiten waren das, ohne Zentralheizung und alles andere als komfortabel, aber ich war zufrieden mit meinem eigenen kleinen Zimmerchen. Meine Großmutter hatte ihre Kriegslektion gelernt und wandelte den Garten in einen Obst- und Gemüsegarten um. Alles bio! Es gab einen wunderbaren Kirschbaum, den ich hoch hinaufkletterte, um an die großen Herzkirschen zu gelangen. Mutter und Oma waren davon nicht begeistert, wie man sich denken kann.
Die Arbeit am Haus ging weiter und der zweite Stock wurde zum „Musterzimmer“ für Glas und Porzellan ausgebaut, in dem bald ein Kundenkreis von Münchner Porzellanhändlern die neuen Kollektionen aus Deutschland und Frankreich bestellte.
Inzwischen war aus der Schülerin eine junge Frau geworden, die im Geschäft des Vaters tätig war und den jungen Mitarbeiter, der sich aus Gelsenkirchen beworben hatte, kennen und lieben lernte. Im Jahr 1962 heirateten wir und zogen in ein neu gebautes Reihenhaus ganz in der Nähe.
Die Großeltern verstarben kurz hintereinander und die Parterrewohnung wurde zum Büro und Showroom, wie man gut bayrisch sagt, umgestaltet. Mein Vater starb 1976 und meine Mutter bewohnte den ersten Stock des Hauses bis zu ihrem Umzug ins Heim im Jahr 1996 allein. Das Haus ist aber nie „arbeitslos“ geworden, denn schon stand die Generation meiner Kinder auf der Schwelle und brauchte Platz. Mein Mann begann den kompletten Um- und Anbau, denn die fünfte Generation war unterwegs. Opa renovierte das Haus von A bis Z, damit der jungen Familie an nichts mangelte, wenn sie aus England zurück in die Heimat käme. Besonders stolz waren wir und mit uns Tochter und Schwiegersohn auf das großzügige Wohnzimmer und die runde Treppe, die den neu angelegten Garten erschloss. Ja, und in einem Kellerraum lagerte bis vor nicht allzu langer Zeit noch Porzellan und Steingut unseres ehemaligen Geschäfts.
Unser Haus hat einen guten Job gemacht und tut das weiterhin. Außerdem war es ein wunderbarer Rahmen für zahlreiche Feste mit den Kindern und Kindeskindern. Möge es noch lange stehen.
Helga Oostendorp im September 2022
Liebe Mitglieder und Freunde der SG-Ramersdorf, wir sind noch ganz erfüllt von diesem wunderbaren Fest – und wenn ihr dabei wart, seid ihr es sicherlich auch noch. Da kamen wirklich Jung und Alt aus der Nachbarschaft zusammen, wir hatten über 90jährige, die so gut wie jeden auf den historischen Fotos der Diashow, erkannt und gekannt haben, es kamen aber auch viele junge Paare und Familien dazu, fast alle interessierten sich ausdrücklich für die Geschichte dieses besonderen Quartiers. Es gab also Austausch und Gespräche vom Feinsten – und am Ende waren alle auf der Tanzfläche, zumindest alle Oldies bei den Oldies. Unser neuer Pavillon kam auch gut zur Geltung als Schutz für die Musiker inkl. JetBand, Raduga und Anabel. Das Klavierkonzert war zauberhaft – wie der Zauberer mit seinem Auftritt für die Kids. Mit Witz und Temperament erzählte zwischendrin Jörg Haslinger seine Ramersdorfer Geschichten, da blitzte eine Welt auf, die verloren ist – aber dann doch nicht so ganz, denn die Nachbarschaft hält ja nach wie vor zusammen in diesem sehr besonderen Viertel. Dass wir dazu ein Stück beitragen konnten als Verein, das freut uns ungemein – und zugleich wissen wir, dass ohne die Nachbarn und auch ohne euch alle von der SGR alles nix gewesen wäre. Denn natürlich braucht man Geld, um so ein Fest überhaupt ausrichten zu können. Daher gilt unser besonderer Dank allen Mitgliedern und ganz besonders dem Bezirksausschuss BA16, der dieses Fest großzügig unterstützt hat. In diesem Sinn mit schönen Grüßen im Namen aller Aktiven, Bettina Rubow Die Eröffnungsrede zum Download

Die erste Auflage war schnell vergriffen, die zweite Auflage erscheint zum Fest "100 Jahre Heimstättensiedlung" in einer frisch überarbeiteten Version für sieben Euro. Selbstverständlich kann das Büchlein auch noch im Nachgang bei uns erworben werden, hierfür bitten wir um eine Nachricht über unser Kontaktformular . Für alle, die die Siedlung noch nicht kennen: Die Heimstättensiedlung liegt im 16. Stadtbezirk Ramersdorf-Perlach südlich der Bad- Schachener-Straße zwischen Echardinger Straße und Krumbadstraße. Die Originalbebauung aus den 20er Jahren war geprägt von Einfamilien- und Doppelhäusern mit holländischem Doppelwalmdach. Diese wurden im Laufe der Jahre durch ein- und zweigeschossige Doppel- und Reihenhäuser sowie untergeordnet Geschosswohnungsbauten mit verschiedenen Dachformen ergänzt. Seit unserer Vereinsgründung setzen wir uns für den Erhalt der Siedlung ein.

Zum Jubiläum gibt es ein wirklich phantastisches Musikprogramm aus Folk (aus Südosteuropa), Gesang, klassischem Klavier (alle drei Programmpunkte aus dem Viertel) und last but not least fetzigem Rock der Jetband. Es darf getanzt werden. Wir freuen uns auf euch! Bitte beachten: Kuchen- und Salatspenden für das Buffet sind herzlich willkommen, Fleisch zum Grillen bitte selbst mitbringen. Grillmöglichkeiten stehen zur Verfügung. Bitte beachtet zudem die Flyer, die wir in der Heimstättensiedlung verteilt haben. Unterstützt wird das Programm vom BA16 Ramersdorf-Perlach, für dessen großzügige Förderung wir uns herzlich bedanken!

Liebe Mitglieder und Freunde der SG-Ramersdorf, unsere Bürgerversammlung diese Woche Montag war gut besucht (ich hab die Zahl 240 gehört) und verlief dieses Mal besonders aufschlussreich und lebhaft. Letztlich ist es doch gut, wenn man sich dorthin bewegt, man erfährt viel übers Viertel, in dem man lebt. So über eine nagelneue, aber falsch platzierte Toilettenanlage im Kustermann Park, die den Versammlungsbetrieb ziemlich aufhielt, denn die Diskussion hierzu verlief lebhaft. Dann über das wichtige Engagement für den Erhalt der Frischluftschneise Hachinger Tal, das betrifft uns Ramersdorfer auch. Wenn hier, wie von der Gemeinde Neubiberg geplant, ein 500 Meter breiter Riegel mit einer Höhe von neun Stockwerken gebaut wird, ist ein zentraler Zustrom von Gebirgsluft verschlossen (ich nehme an, dann bleibt nur noch die A 8 für den frischen Wind aus den Alpen). Unser benachbarter Bezirksausschuss 17 wehrt sich dagegen – und die Leute von der Bürgerinitiative, von denen ein Vertreter auf der BV gesprochen hat. SEHR erfreulich ist die spontane Antwort von Thomas Kauer auf die Nachfrage unseres Vorstandsmitglieds Gabi Hager gewesen, die sich nach dem Verbleib der einst versprochenen Entsiegelung und Begrünung der Kreuzung Jäcklin-, Anzlgutstraße erkundigt hat. DAS KOMMT, wir bekommen dort einen Platz statt viel sinnlosem Asphalt, sogar von Bänken etc. war die Rede. Jetzt will unser BA16 aber erst einmal die Anwohner informieren, daher unsere dringende Bitte: falls ihr jemanden kennt, der am Platz wohnt, bitte für das schöne Projekt, das die Stadt uns gönnt, gewinnen. Es hat mich auch sehr gefreut, dass Herr Kauer und der gesamte BA16 den Lidl-Neubau im Ramersdorfer Ortskern abgelehnt haben (leider aber hat der BA nur beratende Funktion und kann nicht entscheiden). Der neue Lidl soll zwar direkt am Mittleren Ring liegen, die Zufahrt der LKWs wird aber wohl durch den Ortskern passieren müssen und der ist bekanntlich denkmalgeschützt und überhaupt schützenswert. Ich habe mich auch dazu kurz geäußert auf der BV. Selbstverständlich widersprechen die aktuellen Bauplanungen sämtlichen bisherigen Vorstellungen einer positiven Entwicklung des Ramersdorfer Ortskerns. Mein bzw. unsere Anfrage zum Klimaquartier wurde bereits beantwortet, ich habe den Anfrage vorgestellt und auch einige Supraporten zeigen können. Das Anschreiben aus dem Planungsreferat erscheint mir auf den ersten Blick recht vernünftig, nur dass sie in Phase 3 wahrscheinlich den Bestand opfern werden (also abreißen), um in dieser Phase dann eben doch den Bestand zu verdoppeln bis zu verdreifachen, das geht auch aus diesem Anschreiben hervor. Dann gab es noch erfreuliche Anträge von unseren Mitgliedern Ingrid Schmoeckel (bitte besucht unseren Beitrag zu den Bürgerversammlungen , dort findet ihr alle Anträge und Anfragen) und Wolfgang Scheuring zur Verkehrsplanung im Zusammenhang mit der Bebauung des Erdbeerfeldes sowie von Gabriel Reichl zu den fehlenden Straßenbäumen an der Ottobrunner Straße. An diejenigen im Umfeld des Erdbeerfeldes würde ich die Bitte richten, sich zu vernetzen, ich unterstütze gern mit Kontakten. Es kam auch ein Antrag auf der Nachbarschaft nach Öffnung der Frauendreißiger-Straße, um den Verkehr durch unser Viertel zu entlasten.

Die ersten 5-geschossigen Häuser entstehen an der Bad-Schachener-Straße mit einer Höhe von über 22 Metern. Die 4-geschossigen Häuserzeilen mit Flachdach weisen eine Höhe von ca. 15 Metern auf. Integriert in den 7 Metern hohen Dächern sind Wohnungen und Abstellflächen. Des Weiteren wurden die Häuser für den Abschnitt WA2 und WA3 mit Bauzäunen umzäunt, der Abriss wird im Sommer / Herbst 2025 erfolgen. Im Herbst erwarten wir zudem die Fällung der Bäume in den beiden Bauabschnitten. Zu den geplanten Bäumen, die gefällt werden müssen, wurden weitere 5 Bäume für die Fällung beantragt. Der BA 16 beschäftigt sich mit der Angelegenheit und den Abweichungen in der Planung.

Liebe Mitglieder und Freunde der SG-Ramersdorf, wir möchten uns noch einmal für eure Treue dem Verein gegenüber bedanken, bei allen, die an unserem Neujahrsempfang teilnehmen konnten und auch bei denjenigen, die etwas anderes vorhatten. Ohne unsere Mitglieder und den Verein hätten wir die Dinge, die wir bislang erreichen konnten, nicht erreicht. Es ist halt doch ein Unterschied, ob man als Privatperson auftritt oder als Verein mit 120 Mitgliedern im Rücken. Dank Dirk Höpner, Stadtrat der München Liste, hatten wir eine aufschlussreiche Führung durchs Rathaus inkl. Balkon - es war schon erhebend dort oben zu stehen, während die Leute unten am Marienplatz aufs Glockenspiel schauten, wir kamen uns vor wie die Bürgerkönige ;)). Dirk Höpner hat uns den Großen und Kleinen Sitzungssaal gezeigt und das politische Procedere erläutert. Ein Highlight war die juristische Bibliothek, hier kann sich übrigens jede und jeder, der über einen Ausweis der Stadtbücherei verfügt, niederlassen und die Rechtswerke studieren (oder einfach ein bisschen sitzen und schauen). Beim anschließenden Empfang im Kleinen Saal des Scholastikahauses durften wir über unsere Mitglieder und einige Freunde des Vereins noch Vertreter der Politik begrüßen, dabei waren liebenswürdigerweise Marina Achhammer und Kurt Damaschke (beide SPD) vom BA16, Nele Joas von der ÖDP und Andreas Dorsch vom Bündnis Gartenstadt sowie André Hermann, Bundestagskandidat der Grünen und ebenfalls Ramersdorfer. Robert Brannekämper (CSU-Landtagsabgeordneter), der uns beim Ensembleschutz am Loehleplatz unterstützt hat, konnte leider nicht kommen, ebenso die geladenen Gäste aus dem Denkmalschutz Sabine Weigand und Neven Denhauser. Wir setzen aber weiterhin auf deren Unterstützung in Fragen des Erhalts von Bau- und Grünstruktur im Viertel. Schön war’s mit euch und herzliche Grüße senden Eure Anja, Heike (verantwortlich für Fotos und Idee einer Rathausführung) & Bettina mit allen Vorstandsmitgliedern und Aktiven des Vereins Ansprache des Vorstands zum Nachlesen

Ein Tag in Ramersdorf, so lautete der Titel einer Veranstaltung des Kulturerbe Bayern, den Bettina Rubow und Armin Sinnwell-Rubow im Rahmen der Veranstaltungsreihe Mitglieder für Mitglieder (des Kulturerbes, nicht der SG-Ramersdorf) organisiert haben. Wir hätten nicht gedacht, dass Ramersdorf so attraktiv auch für Nicht-Ramersdorfer und sogar für Leute aus Obermenzing und Haidhausen ist. Tatsächlich war die Liste der Anmeldungen rasch voll – und 35 Leute lauschten interessiert dem Vortrag des Architekten Christoph Randl, der durch die Wohnanlagen am Loehleplatz führte. Malerischer Städtebau, Staffelordnung Theodor Fischers, aber vor allem der Anblick des verwunschenen Loehleplatzes und der angrenzenden inzwischen komplett ensemblegeschützten Wohngebäude machten deutlich, wie wichtig bürgerschaftliches Engagement für den historischen Bestand ist, der ja an dieser Stelle massiv bedroht war. Danach führte Armin Sinnwell-Rubow mit viel historischem Backgroundwissen durch die Wallfahrtskirche und ließ auch die Kunst darin, darunter den Erasmus-Grasser-Altar, lebendig werden. Wo sich wohl der Kreuzpartikel befindet? Wer dabei war, wird den Ort in Maria Ramersdorf nicht mehr vergessen. Ein Orgelkonzert mit Christoph Koscielny beschloss die Kirchenführung. Danach gab’s eine deftige Stärkung im Alten Wirt, bevor wir uns gemeinsam mit der Architektin Ursula Henn in die Mustersiedlung aufmachten. Es gibt wohl keine zweite Person, die sich so gut mit der Baugeschichte der Siedlung aus den 30er Jahren auskennt wie sie. Sie hat uns auch zu einem kleinen Parkidyll gelotst, das tatsächlich nur für die Siedler bzw. deren Kinder zu erreichen ist … natürlich haben wir den Weg dorthin gleich wieder vergessen ;). Bettina Rubow Bildercredit: KULTURERBE Bayern und privat

Presseerklärung der SG-Ramersdorf vom 30. Mai 2024 Wir von der SG-Ramersdorf fanden sie auf Anhieb reizend, die Supraporten über den Türen der Wohnhäuser in der ehemaligen Amerikanischen Siedlung zwischen Rosenheimerstraße, Wilramstraße und Claudius-Keller-Straße. Dass sie nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch von kunsthistorischem Wert sind, hat das Landesamt für Denkmalpflege jetzt bestätigt. In seiner Begründung beschreibt das Landesamt für Denkmalpflege ausführlich die künstlerische Darstellung sowie die Ausführung der Supraporten durch Münchner Künstler aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Unsere Sorge um den Erhalt der Supraporten ergab sich aus der Tatsache, dass die Stadt München bzw. die Münchner Wohnen dort eine großflächige Sanierung plant, der die Supraporten sehr wahrscheinlich zum Opfer gefallen wären (durch die Fassadendämmung). Das Denkmalamt begründet ihre Denkmaleigenschaft nicht nur mit ihrem individuellen Ausdruck, der den gleichförmigen Gebäuden jeweils einen anderen Charakter verleiht, sondern auch mit der Zusammenarbeit zwischen deutschen und US-amerikanischen Planern, die sich auch in der Motivik der Supraporten zeigt. Für das Nachkriegs-München waren das Märchen- und Tiermotive, während die Amerikaner auf Szenen des amerikanischen Westens (inkl. indigener Bevölkerung) zurückgriffen. Die Supraporten sind somit ein Teil der erhaltenen Bausubstanz in München, welche die geschichtliche Bedeutung der US-amerikanischen Besatzung bis heute nachvollziehbar macht. Das Landesamt für Denkmalpflege fügt an dieser Stelle hinzu: „Das Projekt gilt deutschlandweit als einzig realisierte US-Siedlung, welche nicht allein den amerikanischen Vorstellungen entspricht und deutsche Planungen miteinbezog. Die unterschiedlichen Darstellungen lassen darauf schließen, dass neben den Planern der US-Air-Force auch Planer der Stadt München an der Ausführung und Gestaltung der Gebäude beteiligt waren. Die Supraporten sind daher symbolische Überlieferungen für die Zusammenarbeit zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der US-amerikanischen Besatzung in der unmittelbaren Nachkriegszeit.“ Wir von der Schutzgemeinschaft Ramersdorf e.V. freuen uns sehr über den Schutz dieser Malereien, Sgraffitos und Reliefs. Die Stadt muss sich in der Folge mit dem Denkmalamt abstimmen, wie sie am besten zu erhalten sind. Bettina Rubow und Christoph Randl Weitere Informationen sowie eine ausführliche Dokumentation zu den Supraporten finden Sie bei uns auf der Seite über folgenden Link: Supraporten in Ramersdorf